wilde pferde ist ein Performance-Kollektiv, das zwischen Tanz, Theater, Musik und Film arbeitet: 4 Performerinnen, 4 künstlerische Disziplinen. Ihre Arbeiten loten gerne Grenzen aus und übertreten Schwellenwerte. Thematisch arbeiten sie an der Schnittstelle von Körperbildern und gesellschaftlichen Systemen von Belohnung und Bestrafung.
MIRIAM WELK Konzept, Choreographie, Performance
Miriam Welk wurde 1983 geboren und wohnt seit 2014 in Leipzig. Sie studierte im Bachelor Tanzpädagogik (2005) an der Hogeschool voor muziek en dans – CODARTS in Rotterdam und im Master Choreographie (2012) an der Palucca Hochschule für Tanz in Dresden. Sie kollaboriert als Tänzerin, Choreographin und Tanzfilm-Macherin mit verschiedenen Künstler*innen, wie Meyrick Kaminsky, Irene Schröder, Moss Beynon Juckes, Claudia Schötz und Shuah Brotherton, in Projekten wie „treasure factory“, „wror“ und „die made im speck“. Ihr Interesse liegt in der experimentellen und interdisziplinären Recherche kombiniert mit sozialen und philosophischen Diskursen. Miriam ist Initiatorin des Künstlerkollektivs wilde pferde. Ihre Produktionen wurden u.a. im Festspielhaus Hellerau, FriedrichstadtZentral e.V., im Zentralwerk, im Projekttheater Dresden, zur Tanzwoche Dresden 2009, Mica Moca Project Berlin, in den Sophiensælen, und zum OpenDans Festival 2010 & 2011 (Rotterdam), Kunstfestival Begehungen (Chemnitz) und im Wabe e.V. (Berlin) gezeigt. Im April 2016 ist arbeitete sie für mit dem Peng!Collective in Berlin tätig, welches zur Zeit im Rahmen der Doppelpassförderung der Bundeskulturstiftung mit dem Theater Dortmund kooperiert.
JULIANE MECKERT Konzept, Text, Performance
Juliane Meckert ist 1982 in Leipzig geboren und arbeitet als freie Schauspielerin,
Theatermacherin und Autorin in Berlin. Nach einem Jahr Studium für Klassische Kultur
und Geschichte an der Universität Leipzig absolviert sie von 2001–2005 ihr
Schauspielstudium am Mozarteum Salzburg. Schon zuvor ist sie Teil des Jugendclubs am
Schauspiel Leipzig und spielt dort und bei anderen Produktionen. Zu dieser Zeit schreibt
und veröffentlicht Juliane bereits Lyrik und Prosa in verschiedenen Medien und gibt ab
1998 Lesungen – Lyrik, Prosa und eigenes Textwerk. Sie arbeitet konzeptionell, theatral,
schreibend, filmisch und im öffentlichen Raum, sei es in Wien oder Leipzig, Dresden
oder Berlin. Neben ihrem selbstständigen Schaffen ist sie Teil verschiedener
Konstellationen: KJDT, Fritzpunkt, internil, wilde pferde. Diese kollektiven Arbeiten
erproben immer wieder hierarchielose Arbeitsprozesse. Juliane Meckert ist außerdem als
Sprecherin für den Rundfunk, für Hörinstallationen, Lesungen und Buchvorstellungen
tätig und macht Musik (Trompete/ Gesang) mit der Band Schwarze Risse.
STEPHANIE KRAH Audiofeature, Musik
Stephanie Krah ist 1984 im Westerwald geboren, studierte Philosophie-Künste-Medien bei
Prof. Dr. Rolf Elberfeld an der Universität Hildesheim. Sie ist seit 2009 als freischaffende
Soundkünstlerin und Performerin in den Bereichen Tanz und Theater tätig. Sie ist
Gründungsmitglied des Tanz- und Performance-Kollektiv wilde pferde, das 2010 mit der
Produktion “phRasen der Dressur” den Publikumspreis des 100° Festivals in den Berliner
Sophiensaelen gewann. Mit “Heilsversprechungen” folgte eine Kooperation mit dem
Tanznetz Dresden und dem Europäischen Zentrum der Künste Hellerau (2011). Seit
2013 ist sie für die Theatrale Subversion in Dresden tätig. Im Zuge der
Doppelpassförderung der Bundeskulturstiftung entstanden hierbei die
Bühnenproduktionen “1989: Exit Ghost” und “Terra Cocgnita” sowie “EPNOTIA”, ein
Videowalk durch die Dresdener Neustadt. Für die vom TURN-Fond geförderte
malaiwisch-deutsche Produktion “Msonkhano/Begegnungen” wurde sie 2014 von der
Frl. Wunder AG als Musikerin und Performerin engagiert. 2015 folgte “Der schönste Tag
des Lebens”, eine Theaterperformance mit Alltagsexpert_innen in Kooperation mit dem
Staatstheater Oldenburg.
FERAY HALIL Wissenschaftliche Mitarbeit, Dramaturgie, Vortrag
Feray Halil ist 1984 in der Türkei geboren und studiert im Master Theaterwissenschaft
sowie Sozial- und Kulturanthropologie an der Freien Universität Berlin. Sie beschäftigt
sich vorwiegend mit politischen Dimensionen ästhetischer Erfahrung im
zeitgenössischen Tanz und Theater. 2013 hat sie an dem Projekt „Die Made im Speck“
von Miriam Welk mitgewirkt und den Eröffnungsvortrag zur Theorie und
Kulturgeschichte des Ekels gehalten. Sie arbeitete von 2007 bis 2013 im
medizinanthropologischen Forschungsprojekt „Verwandtschafts-Kulturen.
Verwandtschaft als Repräsentation sozialer Ordnung und soziale Praxis“ des Instituts für
Europäische Ethnologie der Humboldt Universität Berlin. Hier beschäftigte sie sich
kulturübergreifend (Türkei, Deutschland) mit den Themen Kinderlosigkeit,
Kinderwunsch und der Herausbildung von Eltern-Kind-Beziehungen und
Verwandtschaftlichkeit nach Inanspruchnahme assistierender
Reproduktionstechnologien oder Adoption.
NADJA HOPPE Raumkonzept, Performance
Nadja Hoppe ist 1983 in Berlin geboren und studierte von 2005-2010 an der Bauhaus-Universität in Weimar. Sie erhielt dort ihr Diplom als Bildende Künstlerin und machte ihr erstes Staatsexamen im Doppelfach Kunst. 2013 machte sie das zweite Staatsexamen in Berlin. Ihre künstlerischen Arbeiten realisierte sie in Deutschland und in anderen europäischen Ländern. Sie sorgte in der Öffentlichkeit für Furore mit Performances wie „Sauber macht glücklich, sauber macht reich“, einer Putzaktion mit Zahnbürsten und Raumspray in der Weimarer Innenstadt (2010), „Serotonin- eine Jogging-Maßnahme mit Hartz-4-Empfänger*innen zur Steigerung der Serotononwiederaufnahme von Arbeitslosen zur Erhöhung des Glücksfaktors der BRD“ (2010) und „Home is the most important place in the world“ einer Pilgeraktion in der eine Familie auf dem Pilgerweg nach Santiago de Compostela um Asyl bittet in den auf dem Weg liegenden Ikeafilialen (2011).
DAVID BERGER & THIMO TEICHE Sprecher Audiocollage